
Schach im Spannungsfeld des Sports, dieser Frage widmete sich der Panathlon Club Solothurn Anfang April 2025 an einem öffentlichen Vortragsabend mit Alexander Schiendorfer. Im Zentrum stand die grundlegende Überlegung: Was macht eine Tätigkeit eigentlich zu Sport?
Schiendorfer, langjährig engagiert im Schachklub Solothurn und über die Kantonsgrenzen hinaus aktiv in der Förderung des Schachspiels, gewährte den Teilnehmenden spannende Einblicke in die Welt des Denksports.
Viele würden Schach nicht automatisch dem klassischen Sportbegriff zuordnen – fehlt doch die körperliche Anstrengung. Doch der Referent zeigte auf, dass Schach sehr wohl sportliche Aspekte aufweist: Disziplin, strategisches Denken, mentale Ausdauer und intensive Vorbereitung gehören fest dazu. Zur Veranschaulichung präsentierte Schiendorfer eine Analyse, die mithilfe Künstlicher Intelligenz erstellt wurde. Bewertet wurden 14 Sportarten anhand von zehn Kriterien, darunter Regelwerk, globale Verbreitung, Fairness und Umweltaspekte. Schach schnitt dabei in fast allen Kategorien überraschend gut ab. Dies war Anlass für eine zentrale Frage des Abends: Kann man solchen KI-gestützten Bewertungen überhaupt vertrauen? Auch wenn die Methodik kritisch zu hinterfragen ist, bot die Analyse interessante Denkanstösse.
Der Abend war geprägt von angeregten Diskussionen. Die Frage „Was ist Sport?“ wurde aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Für viele Teilnehmende war es eine wertvolle Gelegenheit, über traditionelle Vorstellungen hinauszudenken – und Disziplinen wie Schach in einem neuen Licht zu sehen. Der Schachklub Solothurn, gegründet im Jahr 1923, engagiert sich seit über 100 Jahren für das Schachspiel in der Region. Weitere Informationen sind auf der Website des Vereins zu finden.
Bericht von Carla Spielmann