Ein Abend voller Inspiration mit Heinz Frei

Ein besonderer Anlass fand anfangs Juni auf dem Peter Buser Areal in Grenchen statt: Der Panathlon Club Solothurn war zu Gast beim Turnverein Grenchen. Im Zentrum des Monatsanlasses stand das Gespräch mit dem mehrfach ausgezeichneten Rollstuhlsportler Heinz Frei. Für die Moderation sorgte Bruno Huber, das feine Abendessen wurde vom Catering Fotra serviert.

Der Präsident des TV Grenchen, Theodor Schild, hiess die Gäste herzlich willkommen. Besonders gefreut hat man sich über die Anwesenheit von Lenja Heusser, dem Patenkind des Panathlon Clubs Solothurn, die zusammen mit ihrer Mutter vor Ort ein Training für die Juniorinnen und Junioren vom TV Grenchen leitete und im Anschluss am Nachtessen teilnahm.

Vom Läufer zum Weltklassensportler im Rollstuhl

Heinz Frei begann seine sportliche Karriere als Läufer im Turnverein Oberbipp, bevor ein schwerer Unfall 1978 sein Leben veränderte. Der damals 20-jährige Vermessungszeichner war seither paraplegisch, also ab der Brust abwärts gelähmt. Doch anstatt sich entmutigen zu lassen, fand Frei im Rollstuhlsport eine neue Perspektive.

Mit Unterstützung des ebenfalls verunfallten Peter Gilomen baute er Anfang der 1980er-Jahre seinen ersten Rennrollstuhl – zu einer Zeit, als es noch keine organisierte Rollstuhlsportszene gab. Damit legte er den Grundstein für eine der beeindruckendsten Karrieren im Behindertensport.

Paralympics, Marathons und Weltrekorde

Bereits 1984 nahm Heinz Frei an den Weltspielen für Behinderte teil – dem Vorläufer der heutigen Paralympischen Spiele. International bekannt wurde er 1992 in Barcelona, als er drei Gold- und zwei Silbermedaillen gewann, darunter auch den Marathon.

In den Folgejahren prägte er die Marathon-Szene mit Siegen in Zürich, Lausanne, Biel, Aarau, Genf und auf internationalem Parkett. Seine persönliche Bestzeit im Rennrollstuhl liegt bei beeindruckenden 1:20:16 Stunden (1999).

2004, nach einem medaillenlosen Auftritt in Athen, wechselte Frei ins Handbike – und auch dort ging der Erfolg weiter: 2008 in Peking gewann er Zeitfahren und Strassenrennen und wurde zum Parasportler des Jahres gekürt. 2012 in London holte er mit 54 Jahren seine 15. Paralympics-Medaille. Bei der Heim-WM in Nottwil wurde er zweimal Vizeweltmeister im Zeitfahren. In Japan wurde er zum Ehrenbürger von Ōita ernannt – ein Zeichen weltweiter Anerkennung.

Ehrlich, bescheiden, engagiert

Neben all seinen sportlichen Erfolgen sprach Heinz Frei auch offen über die Herausforderungen des Lebens mit einer Behinderung. Als Paraplegiker ist sein Körper ab der Brust abwärts gelähmt, was zur Folge hat, dass Heinz im Gegensatz zu vielen Konkurrenten den Rumpf bereits nicht mehr zur Verfügung hat für die Leistungen – doch seine Arme, sein Oberkörper und sein Wille sind ungebrochen.

Sorgen bereitet ihm die zunehmende Kluft zwischen Spitzen- und Breitensport im Rollstuhlbereich: „Der Einstieg für den Nachwuchs ist schwierig, weil Strukturen fehlen – und weil der Weg an die Spitze einsam und teuer geworden ist“, erklärte er.

Ein Abend, der bleibt

Der Monatsanlass des Panathlon Clubs Solothurn beim TV Grenchen bot nicht nur Sportgeschichte, sondern auch Einblicke in Mut, Disziplin und Menschlichkeit. Heinz Frei beeindruckte mit seiner ehrlichen, bescheidenen Art – und mit einer Lebensgeschichte, die bewegt. Ein herzlicher Dank geht an alle Mitwirkenden sowie an das Catering Fotra für das gelungene kulinarische Rahmenprogramm.

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