
Andrea Dettling, ehemalige Skirennfahrerin und Psychologin, gab den Mitgliedern des Panathlon-Club Solothurn an ihrem März-Anlass Einblick ins Mentaltraining auf der Basis von positivem Denken.
Der Talk mit Andrea Dettling begann informativ. Nach einer Kurzvorstellung durch Vizepräsident Christian Flury verriet die Referentin, was den Anstoss zu ihrer Skikarriere gab: als kleiner Knirps zwischen Daddys Beinen Ski fahrend, «schneller, schneller» rufend. Diese Leidenschaft liess sie nicht mehr los, und gepaart mit der Bereitschaft, mit einem Ziel vor Augen hart zu arbeiten, führte der Weg bis aufs Weltcup-Podest und an die Olympischen Spiele. Andrea lernte früh, mit Rückschlägen umzugehen, nicht zuletzt wegen Verletzungen. Mit Vater als Bezugsperson lernte sie daraus: «Du hast es in der Hand.» Sie trainierte härter, besser, und es ging aufwärts.
Im Skizirkus bewege man sich in einer Blase, sei 250 Tage im Jahr gemeinsam unterwegs, fernab der anderen Welt. Die Ankunft in dieser «anderen Welt» nach Beendigung der Karriere war schwierig, Andrea fiel «von der Freiheit ins Loch». Die Ausbildung zur Berufstrainerin ging ihr zu wenig weit, sie wollte mehr wissen. «90 % ist im Kopf, der Rest mental.» Das Psychologiestudium behandelte Probleme, Störungen, Andrea wollte aber wissen, wie es einem besser geht, ressourcenorientiert statt defizitreduzierend.
Im nun folgenden zweiten Teil wurden die Panathletinnen und Panathleten aufgefordert, aus den 24 Kärtchen vom Stärkenmarkt eines auszuwählen. «Eine Stärke, in der ich mich wiedererkenne, die ich in einer Teamkollegin sehe, mit der ich mich gerne auseinandersetzen würde.» Eine rege Diskussion entspann sich, und Peter Wüthrich, Mitglied und Präsident des Distrikts Schweiz/Fürstentum Liechtenstein, brachte es auf den Punkt: «Allow yourself to be great.»
Ein Prozess nahm seinen Lauf: «Wenn es mir als Mensch gut geht, kann ich mehr leisten.» Daraus entstand Andrea Dettlings Konzept PERMA, das Prinzip der Charakterstärken. Sie einzusetzen führe zu einer Steigerung, Verbesserung auf allen Ebenen. Die sogenannten Signaturstärken – das, was mich ausmacht – bewirken Identifikation, Freude am Ausüben und Belebung/Aktivierung anstelle von Erschöpfung, legte die Referentin dar.
Andrea Dettling ist heute hauptberuflich als Nachwuchstrainerin im Ski alpin tätig, wo sie sich mit der Trainingsplanung auf und neben dem Schnee, der optimalen Belastungssteuerung entsprechend dem Alter des Athleten/der Athletin, der Ernährung etc. befasst. Abschliessend überreicht ihr Präsidentin Carla Spielmann als Dankeschön Badetuch und Wimpel des Panathlon-Club Solothurn.
Bericht: Heidi Meyer